Meine Torfansätze (im Folgendem TA) sind alle handverlesen. Dies bedeutet, dass jedes Ei nach der Entnahme aus dem Zuchtbecken einzeln unter der Stereolupe auf Beschädigungen oder Infektionen, z.B. durch Pilze, untersucht worden ist und vom Laichsubstrat des Zuchtbeckens in ein steriles Substrat verschult wurde. Dieses wird sofort nach dem Verschulen der Eier steril in einen luftdichten Zippbeutel verpackt und beschriftet.
Die Aufbewahrung der erstellten TA erfolgt in einem Inkubator der Marke Kuska IM 48, einer kleinen Manufraktur im Hochspessart. Nur so kann ich den auf dem Beutel angegebenen Aufgusstermin garantieren.
Vor der Auslieferung aufgussfertiger TA wird der TA nochmals auf die vollständige Entwicklung der Eier geprüft. Somit stelle ich sicher, dass von meiner Seite jeglicher Fehler ausgeschlossen werden kann.
Gut isoliert kann der TA nun seine Reise zu Ihnen antreten.
Sobald Sie die Sendung in der Hand halten, entnehmen Sie bitte die Tüte mit dem TA aus dem Umschlag und lassen Sie ihn bei Zimmertemperatur (21 - 26°C) für 48 Stunden dunkel ruhen.
Während dieser Zeit stellen Sie bitte sicher, dass für die junge Fischbrut sofort nach dem Schlupf geeignetes Futter wie Mikrowürmer oder/und frisch geschlüpfte Artemia Nauplien zur Verfügung stehen.
Wird Leitungswasser für den Aufguss verwendet, sollte dies auch schon in ein geeignetes Gefäß eingelassen werden und über einen Sprudelsein 24 h gut belüftet werden.
Ich empfehle das Leitungswasser mit 50% Aquarienwasser zu verschneiden.
Ich verwende für den Aufguss vornehmlich einen weißen 5-Liter-Eimer oder eine flache Aufbewahrungsbox von Ikea. Die vielfach propagierte Haribo-Verpackung findet bei mir selten Verwendung, da ich dort im Notfall schlecht lebenserhaltende Technik unterbringen kann und dieses Gefäß schnell zu klein für die Jungfische wird.
Zu erst schütten Sie bitte den Inhalt des Beutels in das gewählte Aufgussgefäß. Achten Sie darauf, dass nichts im Beutel zurück bleibt. Eventuell kann der Beutel mit Aufgusswasser ausgespült werden.
Gießen Sie nun abgestandenes, weiches Wasser nicht mehr als 10 cm hoch in das Gefäß. Das Wasser sollte optimalerweise eine Temperatur von 18°C aufweisen. Nun wird der Ansatz warm (23 - 26°C) gestellt) Ein guter Platz ist auf einem Aquarium.
Die Larven schlüpfen in der Regel nach wenigen Stunden. (6 - 12h spätestens nach 24h)
Da die frisch geschlüpfte Brut so gut wie keinen Dottersack besitzt, gehen sie sofort nach dem Schlupf auf Futtersuche. Es werden sofort Artemia-Nauplien, sofern sie frisch geschlüpft sind bewältigt. Eine Zufütterung von Mikrowürmchen beschleunigt das Wachstum und sichert die optimale Futterversorgung, sollten die dargereichten Artemia-Nauplien doch noch etwas zu groß sein.
Vom Verfüttern von Essigälchen rate ich mittlerweile ab. Nach meinen Untersuchungen wurde durch die Gabe von Essigälchen an die frisch geschlüpften Fischlarven deren Verdauungssystem völlig zerstört. Für ältere Jungfische sind Essigälchen ein hervorragendes Futter.
Die Fütterung erfolgt mehrmals am Tag (bis zu 10 mal ist optimal) in kleinen Mengen, um das Wasser nicht zu sehr zu belasten. Eine zugegebene Posthornschnecke sorgt für die Beseitigung abgestorbener Futtertiere. Ein paar Stängel Nixkraut verringert den Stress der Tiere.
Nach ca. 3 Tagen nach dem Schlupf haben die Larven ihre Größe mehr als verdoppelt. Dies ist der Zeitpunkt der ersten Maßnahme zur Wasserhygiene. Vorsichtig wird das Substrat und die Ausscheidungen der Schnecke und er Fische mit einem Luftschlauch abgesaugt und somit mehr als 50% des Wassers gewechselt. Diese Prozedur wird am besten täglich durchgeführt.
Nach spätestens zehn Tagen ist es Zeit, die Jungfische in ein kleines Aquarium zu überführen. Die Filterung erfolgt praktikabler weise vorsichtig mit einem luftbetriebenen, jungfischsicheren Schwammfilter.
Jetzt kann man die Jungfische langsam an kleines Frostfutter, wie z.B, Hüpferlinge (Cyclops) oder marine Copepoden (Ruderfußkrebse) und an industriell hergestelltes Staubfutter gewöhnen. Parallel dazu muss aber weiter mit Artemia-Nauplien gefüttert werden, um ein zügiges Wachstum zu gewährleisten.
Haben die Tiere eine Größe von ca. 2 cm erreicht, kann man beginnen geschabte rote Mückenlarven zu verfüttern.
Anuelle Killifische neigen zur Samtkrankheit. Ein guter Schutz gegen diese Krankheit bietet, neben dem wöchentlichen, großzügigen Wasserwechsel, eine Zugebe von 30 - 50g reinem Kochsalz auf 10l Wasser.
Es kommt unter bestimmten Bedingungen, z.B wenn das Aufgusswasser nicht genügen belüftet war, vermehrt zum Auftreten von so genannten Bauchrutschern. Das heißt, die betroffenen Jungfische haben es nach dem Schlupf nicht geschafft, ihre Schwimmblase mit Luft zu füllen. Um die Oberflächenspannung am Rande des Aufgussgefäßes zu verringern und den Larven das Durchstoßen der Wasseroberfläche und somit das Füllen der Schwimmblase zu erleichten, kann man das Gefäß, sofern es aus Kunststoff besteht, an der Innenseite leicht mit einem feinen Schmirgelpapier etwas aufrauen. Eine nach dem Schlupf dazugegebene Sauerstofftablette verringert ebenso das Risiko dieser Fehlentwicklung.
Schlüpfen nur wenige Larven, waren entweder die Bedingungen nicht optimal, oder der TA war zu jung oder zu alt.
War der TA zu alt, kann man nichts mehr tun. Er ist verdorben.
In den anderen Fällen tut man gut daran, den TA nochmals trocken zu legen und nach 2 - 3 Wochen nochmals aufzugießen.
In den allermeisten Fällen führt dieses Vorgehen zu Erfolg.
Ich habe den Ihnen vorliegenden Torfansatz von Nothobranchius rachovii nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Trotz alle dem ist es nicht auszuschließen, dass bei mir, während des Versands oder bei Ihnen etwas schiefläuft.
Bitte beachten Sie, dass ich meine Torfansätze nur privat zum Zwecke der Erhaltung und Verbreitung von seltenen Aquariumfischen weitergebe und daher keinerlei Garantie übernehmen kann.
Bitte scheuen Sie sich nicht, mich unter a.berninger@protonmail.com zu kontaktieren, wenn Sie noch irgend ein Anliegen oder eine Frage zu einem TA haben.
Die von Ihnen bezahlte Summe versteht sich nur als Entschädigung für den bei der Erstellung des Torfansatzes entstandenen Aufwand.
Viel Erfolg!
Andreas Walter Berninger
(45 Jahre Fischzuchterfahrung)